GRIN Verlag Der Niedergang der Tradition des "Buches der Natur" und sein Einfluss auf die naturkundliche Forschung der Frühen Neuzeit (eBook, PDF)

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2025 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Neuzeit (ca. 1350-1600), Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das "Buch der Natur" fungierte im Mittelalter und in der Renaissance ...

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Daten vom 2025-12-15
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2025 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Neuzeit (ca. 1350-1600), Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das "Buch der Natur" fungierte im Mittelalter und in der Renaissance als zentrale theologische Metapher, die einen erklärenden Rahmen für das Verhältnis zwischen der geschaffenen Welt und Gott bereitstellte. Die Reformation des 16. Jahrhunderts löste tiefgreifende hermeneutische Veränderungen aus und führte zu einer Neuordnung von Autoritätsstrukturen sowie einer Neubewertung der menschlichen Vernunft. Dadurch wurden die theologischen und erkenntnistheoretischen Voraussetzungen, auf denen die Tradition des Buches der Natur beruhte, zunehmend geschwächt. Mit der Infragestellung allegorischer Deutungen, der Priorisierung des Literalsinns und der gleichzeitigen Begrenzung der rationalen Erkenntnisfähigkeit hörte die Natur zunehmend auf, als symbolischer Text verstanden zu werden, der auf göttliche Wahrheiten verweist; ihre theologische Bedeutung und Lesbarkeit traten entsprechend zurück. Das Nachlassen der Tradition des Buches der Natur führte jedoch keineswegs zu einer Unterbrechung naturkundlicher Forschung, sondern eröffnete vielmehr neue epistemische Möglichkeiten. Einerseits wandelte sich die Natur von einem Träger theologischer Bedeutung zu einem eigenständigen Untersuchungsgegenstand, dessen Interpretation nicht länger an kirchliche Autoritäten oder allegorische Systeme gebunden war. Andererseits förderte der hermeneutische Wandel eine zunehmende Orientierung an Erscheinungen, Erfahrung und methodischer Autonomie, sodass Beobachtung, Messung und Experimentieren zu legitimen Zugängen zur Natur wurden. Diese strukturellen Verschiebungen schufen die Voraussetzungen für eine Mathematisierung, Quantifizierung und Verselbständigung der Naturforschung. Der vorliegende Beitrag untersucht im intellektuellen Kontext der Reformation das allmähliche Schwinden der Tradition des Buches der Natur und zeigt auf, wie dieser Transformationsprozess auf der Ebene der Wissensordnung zur Ausbildung eines frühneuzeitlichen Naturverständnisses sowie zur Erneuerung naturwissenschaftlicher Forschungsmethoden ...

Der Niedergang der Tradition des 'Buches der Natur' und sein Einfluss auf die naturkundliche Forschung der Frühen Neuzeit / ebook für 18.99 € / Aus dem Bereich: Nonbooks

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